Wer sich bis ganz oben traut, wird mit einer grandiosen Aussicht über das westliche Ruhrgebiet belohnt.
Der Tetraeder auf der Halde Beckstraße ist ein weithin sichtbares und ikonisches Wahrzeichen Bottrops und des gesamten Ruhrgebiets. Es handelt sich nicht um einen geometrischen
Tetraeder im mathematischen Sinne, sondern um eine begehbare Skulptur in Form eines stilisierten Tetraeders.
Eigenschaften und Beschreibung:
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Standort: Er thront auf der Spitze der Halde Beckstraße (manchmal auch Halde Mottbruch genannt) im Stadtteil Batenbrock.
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Architektur und Bauweise:
- Die Skulptur wurde vom Architekten Wolfgang Christ entworfen und im Jahr 1994 als Teil der Internationalen Bauausstellung Emscher Park (IBA Emscher Park)
errichtet.
- Sie besteht aus einer Gitterstruktur aus Stahlträgern, die einen Hohlraum umschließt.
- Die drei Eckpunkte des "Tetraeders" liegen auf drei etwa gleich hohen Säulen, die im Boden verankert sind. Die vierte Spitze zeigt nach oben.
- Die Gesamtkonstruktion ist 60 Meter hoch und wiegt rund 400 Tonnen.
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Begehbarkeit und Aussicht:
- Das Besondere am Tetraeder ist seine Begehbarkeit. Über Treppen und Gitterroste kann man die verschiedenen Ebenen erklimmen.
- Es gibt insgesamt drei Plattformen in unterschiedlicher Höhe, die über 387 Stufen erreichbar sind:
- Die unterste Plattform in 18 Metern Höhe.
- Eine zweite Plattform in 32 Metern Höhe.
- Eine oberste, schwebende Plattform in 38 Metern Höhe, die über eine freitragende, schwingende Brücke erreicht wird und ein besonderes Erlebnis
bietet.
- Von oben hat man einen spektakulären 360-Grad-Panoramablick über das gesamte Ruhrgebiet, bei gutem Wetter bis nach Düsseldorf. Man kann
die Industrieanlagen, Wohngebiete, andere Halden und die grüne Landschaft der Region überblicken.
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Symbolik: Der Tetraeder symbolisiert den Strukturwandel im Ruhrgebiet – vom Bergbau zur Kultur- und Industrielandschaft. Er steht für die neue Nutzung der
ehemaligen Bergehalden als Orte der Erholung, Kunst und Aussichtspunkte.
Die Halde Beckstraße in Bottrop
Die Halde Beckstraße ist eine der vielen Bergehalden im Ruhrgebiet, die durch die Aufschüttung von Abraummaterial aus dem Steinkohlenbergbau entstanden sind. Sie ist der
Untergrund für den Tetraeder und hat sich von einer reinen Müllkippe zu einem wichtigen Erholungs- und Naturgebiet entwickelt.
Eigenschaften und Beschreibung:
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Entstehung:
- Die Halde entstand durch die Ablagerung von taubem Gestein, das bei der Förderung von Steinkohle aus den Schächten der umliegenden Zechen (u.a. Zeche
Prosper-Haniel) anfiel.
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Lage und Ausdehnung:
- Sie liegt im Norden von Bottrop und ist weithin sichtbar.
- Ihre höchste Erhebung bildet den Standort des Tetraeders. Die Basis der Halde liegt bei etwa 60 Metern über dem Meeresspiegel, die Spitze mit dem
Tetraeder erreicht etwa 120 Meter über dem Meeresspiegel.
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Renaturierung und Nutzung:
- Wie viele andere Halden im Ruhrgebiet wurde auch die Halde Beckstraße nach dem Ende der aktiven Nutzung rekultiviert und renaturiert.
- Heute ist sie ein beliebtes Naherholungsgebiet für Spaziergänger, Wanderer, Jogger und Mountainbiker.
- Es gibt angelegte Wege, die spiralförmig oder in Serpentinen den Berg hinaufführen.
- Die Vegetation auf der Halde ist vielfältig und hat sich an die besonderen Bodenverhältnisse angepasst. Man findet hier Pionierpflanzen, aber auch schon
erste Baumbestände.
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Bedeutung: Die Halde Beckstraße ist ein hervorragendes Beispiel für die Transformation des Ruhrgebiets. Sie zeigt, wie ehemalige Industrieflächen in nutzbare
und ästhetisch ansprechende Landschaften umgewandelt werden können, die sowohl der Natur als auch den Menschen dienen. Sie ist Teil des Emscher Landschaftsparks und verbindet Industriekultur
mit Naturerlebnissen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Tetraeder und die Halde Beckstraße ein untrennbares Duo bilden, das die Geschichte des Ruhrgebiets erzählt und gleichzeitig einen Blick in seine Zukunft
als grüne und lebenswerte Region ermöglicht.