Kohle und Stahl im Ruhrgebiet

Zechen im Ruhrgebiet

Tipp der Redaktion:

Bei welcher Zeche/ Stahlwerk lohnt sich ein Besuch? Mit den hohen Fördertürmen sind alle Zechen beeindruckend und auch ein guter Fotohotspot. Dennoch wurden nur einige Zechen für Besucher ausgebaut. Klar, die Zeche Zollverein punktet mit Größe, regelmäßigen Veranstaltungen/ Aktionen und den tollen Museen. Man braucht aber Zeit und Ausdauer. Auch der Landschaftspark Nord ist riesig und weitläufig, aber immer einen Besuch wert. Für Kinder empfehlen wir eher die Zeche Hannover mit dem "Kinderbergwerk" oder die Zeche Zollverein. Mutige begehen den engen Besucherstollen der alten Zeche Nachtigall (allerdings steht hier kein Förderturm) oder fahren Untertage ins Bergbaumuseum (auch wenn es gar keine ursprüngliche Zeche ist). Dort kann man auch mit dem Aufzug auf die Förderturmplattform fahren. Wenn Eintrittspreise anfallen, sind diese angebracht und nicht überhöht. 


Umfangreiche Liste bedeutender Zechen im Ruhrgebiet:

Schließungsdaten:

Oft gab es unterschiedliche Schließungsdaten für einzelne Schächte oder Betriebsteile (z.B. Kokereien nach der Kohleförderung). Hier wird meist das Enddatum der Kohlenförderung genannt.

 

Fusionen:

Viele Zechen wurden im Laufe der Zeit zu größeren Verbundbergwerken zusammengefasst, was die Übersichtlichkeit erschwert.

 

Kleinzechen/Stollen:

Kleine, oft kurzlebige Gruben und Stollen sind hier nicht einzeln aufgeführt.


Beispiele Zechen im Ruhrgebiet

Bergwerk Auguste Victoria (AV)

Ort: Marl / Haltern am See

Schließung: 2015

Beschreibung: Das vorletzte aktive Steinkohlebergwerk im Ruhrgebiet, bekannt für seine lange Geschichte und Bedeutung für die Region.

 

Bergwerk Emscher Lippe (ehem. Zeche Osterfeld, Zeche Hugo)

Ort: Gelsenkirchen / Bottrop / Gladbeck

Schließung: 1999

Beschreibung: Ein Verbundbergwerk, das mehrere ältere Zechen umfasste und eine wichtige Rolle im nördlichen Ruhrgebiet spielte.

 

Bergwerk Heinrich Robert (ehem. Zeche Robert Müser, Heinrich)

Ort: Hamm / Kamen

Schließung: 1998

Beschreibung: Ein Großbergwerk im östlichen Ruhrgebiet, das die Kohleförderung in der Region maßgeblich prägte.

 

Bergwerk Haus Aden/Monopol (ehem. Zeche Haus Aden, Zeche Monopol)

Ort: Bergkamen / Kamen

Schließung: 1998

Beschreibung: Ein weiteres bedeutendes Verbundbergwerk im östlichen Ruhrgebiet, das zu den größten Förderern zählte.

 

Bergwerk Ibbenbüren (ehem. Zeche Oeynhausen, Zeche Westfeld)

Ort: Ibbenbüren (geografisch am Rande des Ruhrgebiets, oft aber dazu gezählt)

Schließung: 2018 (letztes Bergwerk in Deutschland außerhalb des Kernruhrgebiets)

Beschreibung: Das letzte Steinkohlebergwerk in Deutschland neben Prosper-Haniel, das eine eigene, lange Bergbautradition hatte.

 

Bergwerk Lippe (ehem. Zeche Grimberg, Zeche Haus Busch)

Ort: Gelsenkirchen / Herne / Herten

Schließung: 2001

Beschreibung: Ein großes Verbundbergwerk, das die Förderung im zentralen Ruhrgebiet sicherstellte.

 

Bergwerk Niederrhein (ehem. Zeche Friedrich Thyssen, Zeche Walsum)

Ort: Dinslaken / Voerde / Duisburg

Schließung: 2008

Beschreibung: Ein wichtiger Förderstandort im Westen des Ruhrgebiets, der nach seiner Schließung die regionale Industriegeschichte prägte.

 

Bergwerk Prosper-Haniel

Ort: Bottrop

Schließung: 2018

Beschreibung: Das letzte aktive Steinkohlenbergwerk in Deutschland, dessen Schließung das Ende des industriellen Steinkohlebergbaus in Deutschland markierte.

 

Bergwerk West (ehem. Zeche Walsum, Zeche Lohberg)

Ort: Hamm

Schließung: 2010

Beschreibung: Ein weiteres großes Verbundbergwerk im östlichen Ruhrgebiet, dessen Stilllegung eine Zäsur für die Region war.

 

Bergwerk Walsum

Ort: Duisburg-Walsum

Schließung: 2008

Beschreibung: Wichtiges Bergwerk im Norden Duisburgs, das die Region maßgeblich prägte.

 

Zeche Adler

Ort: Essen

Schließung: 1966

Beschreibung: Eine der vielen Zechen in Essen, die zum Rückgrat der industriellen Entwicklung der Stadt gehörten.

 

Zeche Alma

Ort: Gelsenkirchen

Schließung: 1960

Beschreibung: Eine der älteren Gelsenkirchener Zechen, deren Gelände heute teils renaturiert, teils industriell genutzt wird.

 

Zeche Arenberg-Fortsetzung

Ort: Bottrop

Schließung: 1970

Beschreibung: Eine der Bottroper Zechen, die nach ihrer Stilllegung zur weiteren Entwicklung der Stadt beitrug.

 

Zeche Concordia

Ort: Oberhausen

Schließung: 1968

Beschreibung: Bedeutendes Bergwerk in Oberhausen, das einen wichtigen Beitrag zur Kohleförderung im westlichen Ruhrgebiet leistete.

 

Zeche Dahlbusch

Ort: Gelsenkirchen

Schließung: 1967

Beschreibung: Bekannt für ihre lange Geschichte und die Förderung von Steinkohle in Gelsenkirchen.

 

Zeche Dorstfeld 

Ort: Dortmund

Schließung: 1963

Beschreibung: Eine der prägenden Zechen in Dortmund, die nach ihrer Schließung zur Entwicklung neuer Stadtteile führte.

 

Zeche Ewald

Ort: Herten

Schließung: 2000 (Kohlenförderung)

Beschreibung: Ein ehemaliges Großbergwerk, dessen Gelände heute ein bedeutendes Zentrum für erneuerbare Energien und Industriekultur ist.

 

Zeche Erin

Ort: Castrop-Rauxel

Schließung: 1983

Beschreibung: Die letzte Zeche in Castrop-Rauxel, deren markantes Fördergerüst als Industriedenkmal erhalten geblieben ist.

 

Zeche Friedrich der Große

Ort: Herne

Schließung: 1970

Beschreibung: Wichtige Zeche in Herne, die einen großen Teil der Stadtgeschichte prägte.

 

Zeche Friedrich Heinrich

Ort: Kamp-Lintfort

Schließung: 1993

Beschreibung: Bedeutendes Bergwerk am Niederrhein, das die Region wirtschaftlich mitprägte.

 

Zeche Friedrich Thyssen

Ort: Duisburg

Schließung: 1993 (in Verbund mit Walsum, Kohleförderung)

Beschreibung: Eine der großen Zechen der Thyssen-Gruppe im Duisburger Norden.

 

Zeche Fürst Leopold

Ort: Dorsten

Schließung: 2001

Beschreibung: Ein traditionsreiches Bergwerk im nördlichen Ruhrgebiet, dessen Fördergerüst heute ein Wahrzeichen ist.

 

Zeche General Blumenthal

Ort: Recklinghausen

Schließung: 2001

Beschreibung: Ein weiteres bedeutendes Bergwerk im nördlichen Ruhrgebiet, das die Bergbautradition der Stadt prägte.

 

Zeche Gneisenau

Ort: Dortmund

Schließung: 1985

Beschreibung: Eine wichtige Zeche im Nordosten Dortmunds, deren Gelände heute teils renaturiert und teils gewerblich genutzt wird.

 

Zeche Graf Bismarck

Ort: Gelsenkirchen

Schließung: 1966

Beschreibung: Eine der größeren Zechen in Gelsenkirchen, die die industrielle Entwicklung der Stadt maßgeblich mitgestaltete.

 

Zeche Graf Schwerin

Ort: Castrop-Rauxel

Schließung: 1967

Beschreibung: Ein wichtiges Bergwerk in Castrop-Rauxel, dessen Anlagen nach der Stilllegung teils erhalten blieben.

 

Zeche Hannibal

Ort: Bochum

Schließung: 1973

Beschreibung: Eine der traditionsreichen Bochumer Zechen, deren Fördergerüst und Anlage leider abgerissen wurde.

 

Zeche Heinrich

Ort: Essen

Schließung: 1968

Beschreibung: Eine weitere bedeutende Zeche in Essen, die zum Rückgrat der Schwerindustrie gehörte.

 

Zeche Holland

Ort: Wattenscheid / Bochum

Schließung: 1973

Beschreibung: Eine der größeren Zechen im südlichen Ruhrgebiet, die die Kohleförderung in Wattenscheid prägte.

 

Zeche Hugo

Ort: Gelsenkirchen

Schließung: 1993 (in Verbund mit Emscher-Lippe)

Beschreibung: Eine der traditionsreichsten Zechen Gelsenkirchens, deren Fördergerüst erhalten ist.

 

Zeche Jacobi

Ort: Oberhausen

Schließung: 1967

Beschreibung: Eine der Oberhausener Zechen, die zur industriellen Entwicklung der Stadt beitrug.

 

Zeche Johann Haniel

Ort: Bottrop

Schließung: 1973

Beschreibung: Ein bedeutendes Bergwerk in Bottrop, das nach seiner Stilllegung zur Umstrukturierung des Areals beitrug.

 

Zeche Königsborn

Ort: Bönen / Unna

Schließung: 1986

Beschreibung: Eine der wichtigsten Zechen im östlichen Ruhrgebiet, deren Gelände heute eine Mischung aus Natur und Gewerbe ist.

 

Zeche Lohberg

Ort: Dinslaken

Schließung: 2005 (in Verbund mit Walsum)

Beschreibung: Eine der letzten Zechen am Niederrhein, deren Gelände heute ein lebendiger Stadtteil mit Industriekultur ist.

 

Zeche Minister Achenbach

Ort: Lünen

Schließung: 1990

Beschreibung: Eine der letzten Zechen im nördlichen Ruhrgebiet, deren Fördergerüst weithin sichtbar ist.

 

Zeche Nordstern

Ort: Gelsenkirchen

Schließung: 1993

Beschreibung: Ein bedeutendes Bergwerk in Gelsenkirchen, dessen Gelände heute als Landschaftspark und Gewerbestandort

genutzt wird.

 

Zeche Osterfeld

Ort: Oberhausen

Schließung: 1993 (in Verbund mit Emscher-Lippe)

Beschreibung: Eine der traditionsreichsten Zechen Oberhausens, die Teil eines großen Verbundbergwerks war.

 

Zeche Pluto

Ort: Herne / Wanne-Eickel

Schließung: 1992

Beschreibung: Ein weiteres wichtiges Bergwerk in Herne und Wanne-Eickel, das die lokale Wirtschaft prägte.

 

Zeche Radbod

Ort: Hamm

Schließung: 1990

Beschreibung: Eine der Zechen im östlichen Ruhrgebiet, deren Förderturm heute ein markantes Industriedenkmal ist.

 

Zeche Recklinghausen

Ort: Recklinghausen

Schließung: 1999

Beschreibung: Eine der großen Zechen im nördlichen Ruhrgebiet, die zur Bergbaugeschichte der Stadt beitrug.

 

Zeche Rheinpreußen

Ort: Moers / Duisburg

Schließung: 1990

Beschreibung: Ein bedeutendes Bergwerk am linken Niederrhein, das eine lange Geschichte hatte.

 

Zeche Robert Müser

Ort: Bochum

Schließung: 1968

Beschreibung: Eine der älteren Bochumer Zechen, deren Name untrennbar mit der Bergbaugeschichte der Stadt verbunden ist.

 

Zeche Walsum

Ort: Duisburg-Walsum

Schließung: 2008

Beschreibung: Die letzte aktive Zeche im Duisburger Norden, deren Schließung einen wichtigen Einschnitt darstellte.

 

Zeche Westende

Ort: Kamp-Lintfort

Schließung: 1993 (im Verbund mit Friedrich Heinrich)

Beschreibung: Ein weiteres bedeutendes Bergwerk am Niederrhein, das die Kohleförderung in der Region maßgeblich prägte.

 

Zeche Westerholt

Ort: Gelsenkirchen / Herten

Schließung: 2008

Beschreibung: Eine der letzten Zechen im zentralen Ruhrgebiet, deren Schließung das Ende einer Ära bedeutete.

 

Zeche Zollverein

Ort: Essen

Schließung: 1986 (Kohlenförderung), 1993 (Kokerei)

Beschreibung: Ein UNESCO-Welterbe und heute ein weltweit bekanntes Symbol der Industriekultur, das als Museum, Veranstaltungsort und für kreative Unternehmen genutzt wird.


Industriekultur im Ruhrgebiet kennenlernen

Die Auswahl fällt nicht leicht, aber mit diesen 9 Sehenswürdigkeiten lernt man schon eine Menge über Bergbau, Stahlproduktion, Industriekultur und Industriearchitektur. Alle Sehenswürdigkeiten haben Besucherzentren und kosten dementsprechend Eintritt. (Ausnahme Landschaftspark in Duisburg und Phoenix in Dortmund). Die Preise sind jedoch moderat und angebracht. 

Karte mit Zechen

1. Zeche Zollverein

2. Bergbaumuseum

3. Henrichshütte Hattingen (Stahl)

4. Zeche Hannover (inkl. Kinderbergwerk)

5. Zeche Nachtigall (mit das älteste Bergwerk)

6. Zeche Zollern

7. Kokerei Hansa

8. Phoenix Hoesch (Stahl)

9. Landschaftspark Nord (Stahl)


Kokereien im Ruhrgebiet

Das Ruhrgebiet war einst das Herz der deutschen Kohle- und Stahlindustrie, und Kokereien waren ein zentraler Bestandteil dieses Systems. Viele von ihnen wurden im Laufe der Jahrzehnte stillgelegt. Einige Anlagen sind heute Industriedenkmäler, andere wurden vollständig abgerissen.

Hier ist eine Liste bekannter Kokereien im Ruhrgebiet mit ihren Schließungsdaten und Städten. Die Schließungsdaten beziehen sich in der Regel auf die Einstellung des Betriebs der Kokerei-Anlage. Einige Werkskokereien auf noch aktiven Hüttenstandorten sind heute noch in Betrieb, wie z.B. bei ThyssenKrupp Steel Europe oder Hüttenwerke Krupp Mannesmann.

Wichtiger Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf die Stilllegung der Kokereibetriebe. Viele ehemalige Standorte sind heute entweder Industriedenkmäler oder wurden zu neuen Zwecken entwickelt.

  • Kokerei Hansa
    • Stadt: Dortmund
    • Schließung: 15. Dezember 1992
  • Kokerei Zollverein
    • Stadt: Essen
    • Schließung: 30. Juni 1993
  • Kokerei Prosper
    • Stadt: Bottrop
    • Status: Noch in Betrieb (Als Großkokerei von ArcelorMittal)
  • Kokerei Kaiserstuhl
    • Stadt: Dortmund
    • Schließung: 1992 (als Ersatz für Hansa gebaut, später demontiert und teils in China wieder aufgebaut)
  • Kokerei Hassel
    • Stadt: Gelsenkirchen
    • Schließung: 1999
  • Kokerei Erin
    • Stadt: Castrop-Rauxel
    • Schließung: 1984
  • Kokerei Heinrich Robert
    • Stadt: Hamm
    • Schließung: 1987
  • Kokerei August Thyssen
    • Stadt: Duisburg-Bruckhausen
    • Status: Stillgelegt, teilweise abgerissen (Genaues Schließungsdatum nicht immer einheitlich, da schrittweiser Prozess, aber vor 2000er Jahren)
  • Kokerei Friedrich Thyssen
    • Stadt: Duisburg-Meiderich
    • Status: Abgerissen (Genaues Schließungsdatum nicht immer einheitlich, da schrittweiser Prozess, aber vor 2000er Jahren)
  • Kokerei Henrichshütte
    • Stadt: Hattingen
    • Schließung: 1957 (oder früher, Details zur Kokerei sind weniger bekannt als zum Hochofen)
  • Kokerei Consolidation 3/4/9
    • Stadt: Gelsenkirchen
    • Status: Abgerissen (Schließung vor 2000er Jahren)
  • Kokerei Dahlbusch
    • Stadt: Gelsenkirchen
    • Status: Abgerissen (Schließung vor 2000er Jahren)
  • Kokerei Gneisenau
    • Stadt: Dortmund
    • Status: Abgerissen (Schließung vor 2000er Jahren)
  • Kokerei Graf Schwerin
    • Stadt: Castrop-Rauxel
    • Status: Abgerissen (Schließung vor 2000er Jahren)
  • Kokerei Osterfeld (Zeche Osterfeld)
    • Stadt: Oberhausen
    • Schließung: 1989
  • Kokerei Anna
    • Stadt: Alsdorf (grenzt an das Ruhrgebiet, oft dazu gezählt)
    • Schließung: 1983
  • Kokerei Victoria Mathias (Zeche Victoria Mathias)
    • Stadt: Essen
    • Schließung: 15. Oktober 1930 (ältere Kokerei), Zentralkokerei 1959
  • Kokerei Arnold (Zeche Robert Müser)
    • Stadt: Bochum
    • Schließung: 1968
  • Kokerei Concordia
    • Stadt: Oberhausen (im Kontext der Zeche Osterfeld, siehe oben)
    • Schließung: 1989
  • Kokerei Pluto
    • Stadt: Herne
    • Status: Abgerissen (Schließung im 20. Jahrhundert, frühes oder mittleres)
  • Kokerei Rheinpreußen
    • Stadt: Duisburg
    • Schließung: Mitte/Ende 20. Jh. (Genaues Datum variiert je nach Quelle/Batterie)
  • Kokerei Friedrich der Große
    • Stadt: Herne
    • Schließung: 1983
  • Kokerei Emil Emscher
    • Stadt: Essen
    • Schließung: 1982
  • Kokerei Nordstern
    • Stadt: Gelsenkirchen
    • Schließung: 1981

 

Die Liste ist nicht erschöpfend, da es über die Jahrzehnte hinweg Dutzende, wenn nicht Hunderte kleinere und größere Kokereien im Ruhrgebiet gab, oft direkt an Zechen oder Hüttenwerken angeschlossen. Die oben genannten sind einige der bekannteren oder jene, zu denen sich leicht präzise Schließungsdaten finden lassen.


Stahlproduktion im Ruhrgebiet

  • ThyssenKrupp Steel Europe (Duisburg)

    • Beschreibung: Dies ist heute der größte integrierte Stahlstandort in Europa, der sich aus den Nachfolgern vieler historischer Thyssen- und Krupp-Werke zusammensetzt.

    • Stadt: Duisburg

    • Datum der Schließung: Nicht geschlossen; in Betrieb. Einzelne Anlagenteile wurden jedoch über die Jahre stillgelegt oder modernisiert.

  • Hüttenwerk Krupp Mannesmann (HKM) (Duisburg)

    • Beschreibung: Ein modernes Hüttenwerk, das Roheisen und Stahl produziert und ein Gemeinschaftsunternehmen von ThyssenKrupp Steel Europe, Salzgitter Flachstahl und Vallourec ist.

    • Stadt: Duisburg

    • Datum der Schließung: Nicht geschlossen; in Betrieb.

  • ArcelorMittal Bremen (ehem. Klöckner-Werke)

    • Beschreibung: Auch wenn Bremen nicht direkt im Ruhrgebiet liegt, war Klöckner lange Zeit ein wichtiger Akteur im Ruhrgebiet und Bremen ist ein großer integrierter Standort, der oft im Zusammenhang mit der deutschen Stahlindustrie genannt wird; das ursprüngliche Klöckner-Hüttenwerk in Haspe (Hagen, Ruhrgebiet) wurde bereits 1982 geschlossen.

    • Stadt: Bremen (für den aktuellen Standort), Hagen (für das historische Klöckner-Hüttenwerk im Ruhrgebiet)

    • Datum der Schließung: Das Klöckner-Hüttenwerk Haspe in Hagen wurde 1982 geschlossen; der Standort in Bremen ist in Betrieb.

  • Hoesch Westfalenhütte (Dortmund)

    • Beschreibung: Eines der ehemals größten Stahlwerke Europas, ein Kernstück der Hoesch AG, das über Jahrzehnte hinweg Stahl produzierte.

    • Stadt: Dortmund

    • Datum der Schließung: Die Roheisen- und Rohstahlerzeugung wurde 1992 eingestellt, der Warmwalzbetrieb 1998.

  • Phoenix-West (Dortmund)

    • Beschreibung: Ein bedeutender Standort der ehemaligen Hoesch AG, der Hochöfen und Stahlproduktion umfasste.

    • Stadt: Dortmund

    • Datum der Schließung: Die letzten Hochöfen wurden 2001 stillgelegt.

  • Friedrich Wilhelms-Hütte (Mülheim an der Ruhr)

    • Beschreibung: Eine traditionsreiche Gießerei und später Stahlgießerei, die für ihre hochwertigen Gussprodukte bekannt war.

    • Stadt: Mülheim an der Ruhr

    • Datum der Schließung: Die Schließung erfolgte in Etappen; der Gussbetrieb wurde im Jahr 2005 eingestellt.

  • August Thyssen-Hütte (Duisburg-Bruckhausen)

    • Beschreibung: Eines der Kernwerke des Thyssen-Konzerns, das maßgeblich zur Stahlproduktion im Ruhrgebiet beitrug und heute Teil von ThyssenKrupp Steel Europe ist.

    • Stadt: Duisburg

    • Datum der Schließung: Nicht als eigenständiges Werk geschlossen; es wurde im Laufe der Zeit in den Verbund von ThyssenKrupp Steel Europe integriert und bildet dort einen Hauptbestandteil der aktuellen Produktion.

  • Hüttenwerk Rheinhausen (Krupp Stahl AG)

    • Beschreibung: Ein sehr großer und lange Zeit prägender Stahlstandort von Krupp, der eine wichtige Rolle in der Industriegeschichte des Ruhrgebiets spielte.

    • Stadt: Duisburg-Rheinhausen

    • Datum der Schließung: Die Roheisenerzeugung wurde 1988 eingestellt, was das Ende der integrierten Stahlproduktion markierte; die Kokerei schloss 1993.

  • Stahlwerk Thyssen Stahl AG (Walsum, Duisburg)

    • Beschreibung: Ein Standort, der vor allem für seine Elektroblechproduktion bekannt war.

    • Stadt: Duisburg-Walsum

    • Datum der Schließung: Die Produktion von Elektroblech wurde 2004 am Standort Walsum eingestellt.

  • Krupp Stahl AG (Bochum)

    • Beschreibung: Ein traditionsreicher Standort von Krupp, der über Jahrzehnte hinweg die Stahlproduktion in Bochum prägte.

    • Stadt: Bochum

    • Datum der Schließung: Die Roheisenproduktion wurde in den 1960er Jahren eingestellt, die Stahlproduktion (Elektrostahl) wurde über die Jahre reduziert und die letzten großen Walzwerke wurden 2001 geschlossen; heute existiert noch ein Spezialstahlbereich als Edelstahl Witten-Krefeld GmbH 

  • Henrichshütte (Hattingen)
    • Beschreibung: Eines der ältesten und über lange Zeiträume größten integrierten Hüttenwerke im Ruhrgebiet, das vom Roheisen bis zum fertigen Produkt eine breite Palette von Stahlerzeugnissen herstellte und für seine Industriekultur bekannt ist.

    • Stadt: Hattingen

    • Datum der Schließung: Die Roheisenproduktion wurde 1987 eingestellt, die letzte Stahlerzeugung erfolgte 1993, und die endgültige Schließung der letzten Produktionsbereiche (z.B. Gesenkschmiede) erfolgte 2003. Heute ist ein Teil des Geländes ein beeindruckendes Industriemuseum.